ad libitum

Kompositionswettbewerb der Winfried Böhler Kultur Stiftung und des Netzwerks Neue Musik Baden-Württemberg e.V.

→ Aktuell: ad libitum 2024/25

→ zu den bisherigen Projekten und Preisträger:innen

Wettbewerb

Das zeitgenössische Repertoire für Amateure bzw. musizierende Kinder und Jugendliche ist äußerst schmal. Die wenigen Werke sind oftmals technisch zu schwierig, in der Besetzung nicht passend oder nicht variabel genug. Der Wettbewerb möchte dazu beitragen, ein attraktives, künstlerisch hochwertiges und spielbares Repertoire zeitgenössischer Musik für Kinder, Jugendliche oder erwachsene Amateure in allen Genres verfügbar zu machen.

Stiftung

Die im Jahr 2002 gegründete Winfried Böhler Stiftung, die sich seit Jahren für soziale Hilfsprojekte, in der Entwicklungshilfe sowie im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe auch im kulturell-künstlerischen Bereich engagiert, ist in der Vernetzung ihrer Aktivitäten ein wichtiger Partner von Künstlern und kulturellen Einrichtungen im Raum Stuttgart. Zur Verstärkung dieser Aktivitäten hat Winfried Böhler im Jahr 2007 die Winfried Böhler Kultur Stiftung gegründet.

ad libitum – Musikschule

Eine Erweiterung des Wettbewerbs besteht darin, dass die Ausschreibung in enger Kooperation mit einer Partnerorganisation aus dem Bereich der Musikvermittlung erfolgt. Dabei handelt es sich um eine Musikschule des Landes Baden-Württemberg, welche unterschiedliche Ensembles für den Wettbewerb stellt. Diese Ensembles arbeiten eng mit den jeweiligen Komponist*innen der Werke zusammen, was für die Schüler*innen zu einem ganz neuen und unvergesslichen Erlebnis in ihrer musikalischen Ausbildung wird. Abschließend werden die preisgekrönten Werke beim Preisträgerkonzert durch die Schüler*innen der Partner-Musikschule aufgeführt. Bisher beteiligten sich die Musikschulen der Städte Stuttgart, Heidenheim, Singen und Offenburg/Ortenau an ad libitum.


ad libitum 2024/25

Im Jahr 2024/2025 kooperiert ad libitum mit der Städtischen Musikschule Waldkirch. Zum ersten Mal wird ad libitum in dieser neunten Ausgabe außerdem maßgeblich von einem der baden-württembergischen Ensembles für zeitgenössische Musik mitgestaltet, nämlich von dem Freiburger Ensemble Aventure. Die Herausforderung an die Kompositionen besteht in der Vereinbarkeit von qualitativ hohem musikalischem Anspruch, Flexibilität in der Besetzung und technischer Umsetzbarkeit durch Schülerensembles. Auch musikalische Spielräume zur eigenständigen improvisatorischen Ausgestaltung durch die jungen Musiker*innen innerhalb der Kompositionen werden begrüßt.

Die Preisträger*innen 2024/25 und ihre Kompositionsprojekte

Die Winfried Böhler Kulturstiftung und das Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. freuen sich außerordentlich, die Preisträger*innen des ad libitum Kompositionswettbewerbs 2024/25 bekannt zu geben.

In dieser Ausgabe von ad libitum konnten erfreulicherweise ganze sieben Projekte ausgewählt werden, die voraussichtlich am 5. Juli 2025 in Waldkirch zur Uraufführung kommen:

Jana De Troyer

Die Saxophonistin, Komponistin und Instrumentallehrerin Jana De Troyer wurde beauftragt, ihr Konzept „Internet der Bäume“ für ein gemischtes Ensemble fortgeschrittener Spieler (Gitarre, Tuba, Klarinette, Flöte, Violine, Cello, Klavier) auszuarbeiten, die darin in einem abgesteckten Rahmen auskomponierter Anregungen und improvisatorischer Freiheit wie die Bäume eines Waldes in intensiven Austausch mit ihren unmittelbaren Nachbarn treten.

Marta Kowalczuk

Inspiriert von der Geschichte des „Kleinen Prinzen“, wird die Komponistin und Geigerin Marta Kowalczuk die jungen Geigerinnen und Geiger des Ensembles Kakao auf eine phantastische Reise durch den Kosmos mitnehmen und mit ihnen die fiktiven Eindrücke ausgestalten und sie anregen, schon als Anfänger die Möglichkeiten ihrer Instrumente jenseits klassischer Technik und Klanglichkeit zu erkunden.

Sophie-Youjung Lee

Die Klänge des Alltags in einer Schule oder Musikschule, von Schreibgeräuschen bis zum Ballspiel, vermischt mit den Instrumenten der Spieler im Raum – daraus wird Sophie-Youjung Lee, die neben ihrem Studium in Freiburg und Karlsruhe auch in traditioneller koreanischer Komposition ausgebildet ist, zusammen mit dem Improvisationsensemble der Musikschule ein Musiktheater unter dem Motto „Sing your song, my friends!“ gestalten.

Maximiliano Soto Mayorga

Ebenfalls mit dem Improvisationsensemble der Musikschule wird Maximiliano Soto Mayorga, dessen weit verzweigte kompositorische Wurzeln bis nach Chile reichen, ein musikalisches „H(Ö)RBARIUM“ anlegen, worin die jungen Musiker klangliche Parameter aus der Struktur einzelner Pflanzen ableiten und daraus Regeln für improvisatorische Miniaturen entwickeln.

Benjamin Scheuer

Unter dem Motto „Vom Klangobjekt zum Instrumentalexperiment“ wird der Komponist, Kompositionsdozent und Klangkunstvermittler Benjamin Scheuer sich zusammen mit einem leicht fortgeschrittenen Holzbläserquartett (Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott) der Faszination alltäglicher und außergewöhnlicher Klangerzeuger, Spiel- und Schlaginstrumente widmen, und wie sich deren Zusammenklänge auf die „klassischen“ Instrumente übertragen und damit weiter gestalten lassen.

Annette Schlünz

Die renommierte Komponistin und Kompositionsdozentin Annette Schlünz, selbst Leiterin von Masterclasses, Ferienkursen und Workshops auch im Rahmen von „Jugend komponiert“, setzt sich seit vielen Jahren für die Schaffung eines Repertoires an zeitgenössischer Musik auch für Laien, Lernende und jüngste Spielerinnen und Spieler ein. Sie hat den Auftrag erhalten, für ein leicht fortgeschrittenes Trio aus Klarinette, Cello und Klavier zu komponieren.

Hannes Seidl

Der Frankfurter Komponist Hannes Seidel wird mit „Tantrum / Tremolo“ ein Stück für die Projektband der Musikschule entwickeln, das von Ton über Akkord zu Geräusch, von Solo bis Tutti, von feinstem, leisem Zirpen bis zur brachialen Klangmasse alles über das Tremolo als musikalische Grundfigur zusammengehalten wird.

Bisherige Projekte und Preisträger:innen

Drei Uraufführungen beim Festival „Der Sommer in Stuttgart“ am 23.07.2022

Wie man auch ohne Musikinstrument musizieren und dabei die vielen digitalen Errungenschaften nutzen kann, die während der Pandemie entstanden sind – das war das Thema des 8. ad-libitum-Kompositionswettbewerbs, den die Winfried Böhler Kulturstiftung zusammen mit dem Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg ausgeschrieben hatte. Entstanden sind drei spannende Projekte, die von den jungen Akteur:innen gemeinsam mit den Komponist:innen realisiert wurden.

Am Samstag, den 23.07.22 fand um 17 Uhr die Uraufführung der Preisträger:innen-Kompositionen (Konzert 6: Digital Adventures) im Rahmen des Festivals DER SOMMER IN STUTTGART im Theaterhaus Stuttgart statt.
Informationen zum Festival und dem Kartenverkauf finden Sie hier: https://www.sommer-in-stuttgart.de/

Damit reagierte der Wettbewerb auf die pandemische Situation und die vielfältigen medialen Möglichkeiten, die im Laufe der letzten Monate entwickelt wurden. Die Ausschreibung suchte demnach speziell nach Arbeiten und Projekten, die um die Themen Digitalität und virtuelle Räume kreisen und sie künstlerisch ausloten. Gewünscht waren v.a. genuine Konzepte für z.B. Online-Stücke, die das Internet und/oder eine damit verbundene digitale Produktion als Instrument, Rahmen und Möglichkeitsraum begreifen. Wie sehr diese Konzepte das Instrumentalspiel der Musiker:innen einbeziehen oder auf rein digitale Klangerzeugung fokussieren, war freigestellt. Die Stücke sollten sich an junge Musiker*innen ab 12 Jahren richten, einschließlich Vorstudent:innen an Musikhochschulen.

Anhand dieser Kriterien wählte die fünfköpfige Jury folgende Preisträger:innen aus:

 

Bertrand Chavarría-Aldrete: Sc(herz)o infinito

Für seine insgesamt 80 Miniatur-Kompositionen mit unterschiedlich großen Besetzungen (solo, etc. bis zu Gruppen mit elf Personen) hat sich Bertrand Chavarría-Aldrete von dem Bild „Die Kinderspiele“ inspirieren lassen, gemalt um 1560 von dem flämischen Maler Pieter Bruegel. Was er ins Bild setzte, übersetzt Chavarría-Aldrete in rhythmisch-musikalische Aktionen.
Zum Einsatz kommen Stimmgeräusche, Gesang, das Spielen von Musikinstrumenten oder Objekten, die als Instrumente fungieren. Außerdem können Klangobjekte selbst hergestellt werden. Alle Beteiligten machen Videos von ihren Aktionen, die der Komponist schließlich zu einem klingenden Bild nach dem Vorbild Bruegels zusammensetzt.

Gesucht wurden Kinder/Jugendliche im Alter von 8-15 Jahren. Die Zahl der Teilnehmenden war unbegrenzt. Das Projekt eignet sich besonders für Schulen und Musikschulen, für Kinder- und Jugendhäuser. Musikalische Vorkenntnisse können vorhanden sein, müssen aber nicht. Der Partiturtext ist auf Englisch.
Geschätzter zeitlicher Aufwand: Individuell, da die Videos in Eigenregie beispielsweise in der (Musik-) Schule oder im Kinder-/ Jugendhaus entstanden.

 

Dorothea Koch und Alicia Ryes: Onions and Nuts

Dorothea Koch und Alicia Ryes haben als Kompositions-Duo ihre Idee Onions_&_Nuts beim Wettbewerb eingereicht. Gemeinsam mit jugendlichen Performer:innen wollen sie den PC zum Hauptinstrument umgestalten und über die veränderte Selbstdarstellung und -wahrnehmung reflektieren, die sich durch die Corona-bedingte Isolation und den verstärkten Einbezug der Online-Plattformen ergeben haben.

Gesucht wurden zwei mind. 16 Jahre alte Spieler:innen, die über einen Facebook-Account verfügen. Die Mitwirkenden werden über einen Video-Call am eigenen PC miteinander verbunden.
Geschätzter zeitlicher Aufwand: Drei Videocalls und zwei analoge Treffen. Arbeitssprache englisch.

 

TrioNONtrio: TEILKÖRPER – Das Werk als Raum-Instrument

Marie-Luise Calvero, Eunhyae Im und Maximiliano Soto Mayorga, formiert als TrioNONtrio haben mit ihrer Idee TEILKÖRPER – Das Werk als Raum-Instrument überzeugt. Es handelt sich dabei um ein kybernetisches multimediales Konzept für kollektive Musik und visuelle Kunst in Echtzeit. Das Stück wird für 3 bis 10 Interpret:innen mit oder ohne Musikkenntnisse geeignet sein. Den Interpret:innen gibt das TrioNONtrio ein eigens entwickeltes virtuelles Instrument in die Hände, das via Internet von verschiedenen Computern aus bespielt wird.

Gesucht wurden drei bis zehn Performer:innen ab 12 Jahren mit guten Computerkenntnissen.
Geschätzter zeitlicher Aufwand: Fünf virtuelle Treffen – ein Workshop mit den Teilnehmenden, zwei Treffen für eigene Komposition, Improvisation.

 

Jury, Einstudierung und Uraufführung

Die Einstudierung geschah eigenverantwortlich und auf Initiative der Komponist*innen mit ihren Partner-Interpret*innen bzw. Ensembles. Diese wurden durch die Komponist:innen nach Vermittlung durch das Netzwerk eigenständig kontaktiert. Das Netzwerk Neue Musik fungiert als Ansprechpartner und Koordinator des Wettbewerbs.

Die zu erarbeitenden Werke wurden beim Festival DER SOMMER IN STUTTGART am Samstag, den 23.07.2022 um 17 Uhr im Theaterhaus Stuttgart im „Konzert 6: Digital Adventures“ uraufgeführt.
Informationen zum Festival finden Sie hier: https://www.sommer-in-stuttgart.de/
Die Veranstaltung wurde zusätzlich zur Aufführung im Theaterhaus noch live gestreamt.

Die Winfried Böhler Kulturstiftung und das Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. freuen sich außerordentlich die Preisträger des ad libitum Kompositionswettbewerbs 2019/20 bekanntgeben zu dürfen. Kooperationspartner ist dieses Mal die Musikschule Offenburg/Ortenau, welche vier Ensembles für die Zusammenarbeit mit den Preisträger*innen zur Verfügung stellt.

Online-Konzert

Die siebte Ausgabe des Kompositionswettbewerbs ad libitum fand seinen Abschluss in einem Online-Konzert am 9. Dezember 2020 um 19 Uhr. Vier Ensembles der Musikschule Offenburg/Ortenau präsentierten die Kompositionen der Preisträger*innen des Kompositionswettbewerbs ad libitum 2019/2020 online am Mittwoch, 9. Dezember 2020 (19 Uhr) auf dem YouTube-Kanal der Musikschule Offenburg/Ortenau. (Kanalinfo: Musikschule OffenburgOrtenau). Dort sind die Videos auch jetzt noch abrufbar.

Nachdem beide Konzerttermine mit den Uraufführungen coronabedingt abgesagt werden mussten, haben sich die Verantwortlichen dazu entschieden, die Kompositionen und die Schülerensembles online zu präsentieren.

Diana Čemerytė

Im Kompositionswettbewerb ad libitum wurde Diana Čemerytė ausgewählt, um für das Klaviertrio, bestehend aus Klavier und zwei Klarinetten, ein neues Werk zu erstellen. Die bei Frankfurt am Main lebende Klavier- und Kompositionslehrerin möchte mit ihrem Stück ein kammermusikalisches Gespräch zwischen den Instrumenten anstoßen. Dabei dienen ein musikalischer Ausflug in die Natur  oder ein Besuch einer Kunstgalerie als Inspiration.

Die Noten zum „Ausflugs-Trio“ sind frisch im Furore-Verlag erschienen!

Tatiana Gerasimenok

Für das Bläser-Quintett oder Bläser-Tentett ging der Kompositionspreis an Tatiana Gerasimenok. Der in Weißrussland geborenen Komponistin schwebt ein für die Jugendlichen passender Zugang zu den Spieltechniken Neuer Musik vor. Mit einfachen Mitteln soll dabei ein künstlerisch hochwertiges Stück entstehen, bei dem sich die Instrumentalist*innen persönlich einbringen können.

Niklas Seidl

Der Kölner Komponist und Cellist Niklas Seidl überzeugte die ad-libitum-Jury mit seinem Konzept. In seiner Komposition für Großes Ensemble können sich die Jugendlichen persönlich einbringen und das Stück mit Leben und Inhalt füllen. Denkbar wäre eine Art Protestmarsch, in dem die Jugendlichen ihre Wünsche und Forderungen zu einem für sie relevanten Thema musikalisch ausdrücken.

Otto Wanke

Otto Wanke wurde von der Jury für das Streichquartett ausgewählt. Der Wiener Komponist begeisterte mit seiner Idee zu einem Mobile, bei dem es bestimmte Spielregeln für die Instrumentalist*innen gibt. Im Vordergrund stehen dabei Improvisation und intuitive Reaktionen. Dadurch kann die Achtsamkeit und das Miteinander der Jugendlichen gestärkt werden.

 

Zeitrahmen

Seit Herbst 2019 arbeiteten die Preisträger*innen gemeinsam mit ihrem jeweiligen Ensemble an der Komposition. Dazu besuchten die Komponist*innen die Musikschule Offenburg/Ortenau, lernten die Kinder und Jugendlichen kennen und erhielten einen Einblick in die Probenarbeit. Auf diesen Eindrücken basierend, erstellten die Preisträger*innen ihre Auftragswerke und begleiteten den Einstudierungsprozess. Die teilnehmenden Instrumentalist*innen waren zwischen neun und siebzehn Jahren alt.

Durchgeführt wurde das Projekt vom Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg in enger Zusammenarbeit mit der Musikschule Offenburg/Ortenau. Das Preisgeld für die Kompositionsaufträge in Höhe von 10.000 Euro wurde von der Winfried Böhler Kultur Stiftung getragen.

Die Winfried Böhler Kulturstiftung und das Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg e.V. freuen sich außerordentlich die Preisträger des ad libitum Kompositionswettbewerbs 2018 bekanntgeben zu dürfen. 2018 haben sich Tandems aus Laien- und Profiensembles beworben, um eine maßgeschneiderte Komposition zu erhalten.

Tandem 1 – Kompositionspreis an Adrian Nagel
Im Kompositionswettbewerb ad libitum wurde Adrian Nagel ausgewählt, um für dieses Tandem ein neues Werk zu erstellen. Der in Freiburg wohnhafte Adrian Nagel möchte mit seiner Komposition ein interaktives „Klangmuseum“ erschaffen, bei dem die Zuhörer eingebunden werden.

Das erste Tandem besteht aus der Stadtkapelle Lahr e.V. und dem Ensemble Aventure aus Freiburg.
Die 1871 gegründete Stadtkapelle Lahr hat ein 72 Personen starkes Hauptorchester zu bieten, welches seit vielen Jahren sinfonische Blasmusik auf hohem Niveau spielt und erfolgreich an diversen Wettbewerben teilgenommen hat.
Das Ensemble Aventure ist eine der bedeutendsten Gruppen für Neue Musik in Europa. Das Ensemble ist mit seinen vielen Uraufführungen, Kompositionsaufträgen und Konzerten am Musikschaffen der Gegenwart und an der Verbreitung Neuer Musik nachhaltig beteiligt.
Das Tandem erhofft sich aus der Zusammenarbeit einen Blick in den kompositorisch-ästhetischen Bereich zu erhalten, wodurch der musikalische Horizont der Beteiligten erweitert wird.

Tandem 2 – Kompositionspreis an Vladimir Rannev
Sonderpreis an Christoph Ogiermann und Tim Schomacker
Für dieses Tandem wurde der Kompositionspreis an Vladimir Rannev vergeben. Dem in Moskau geborenen Komponisten schwebt eine zeitgemäße Interpretation von Schillers Ode „An die Freude“ vor. Neben ihm gelang es auch Christoph Ogiermann und Tim Schomacker einen Kompositionsauftrag als Sonderpreis zu erhalten.

Das Vokalensemble Sinsheim und das Bremer MusikAktionsEnsemble KLANK bilden das zweite Tandem.
Das 1987 ins Leben gerufene Vokalensemble Sinsheim besteht aus bis zu 40 Sänger und Sängerinnen. Dem Chor gelang es schon mehrfach, überregionale Wettbewerbe mit innovativen Ideen zu gewinnen.
Das MusikAktionsEnsemble zeichnet sich durch seine musikalisch-performative Arbeit aus, bei der nichtmusikalische Gegenstände und Materialien als Instrumente eingesetzt werden. Dabei verbinden sich sowohl akustische, als auch visuelle Momente miteinander.
Die Tandempartner erhoffen sich eine spürbare Erweiterung der musikalischen und künstlerischen Möglichkeiten. Gerade das Vokalensemble Sinsheim erachtet die Beschäftigung mit Neuer Musik als essentiell und möchte diese auch ihrer Zuhörerschaft näherbringen.

Tandem 3 – Kompositionspreis an Sandeep Bhagwati
Der deutsch-indische Komponist Sandeep Bhagwati überzeugte im Kompositionswettbewerb  ad libitum. Seine Komposition wird inspiriert von Prof. Dr. Ahok Ranade, der als einer der wichtigsten Musikgelehrten Indiens des 20. Jahrhunderts gilt.

Das dritte Tandem bildet sich aus dem Jungen Streichorchester Weil im Schönbuch e.V.  und dem Stuttgarter Kammerorchester. Diese Kooperation hat sich bereits zuvor für andere Projekte ergeben.
Im Jungen Streichorchester spielen 25 Musiker und Musikerinnen, welche von einem 12-köpfigen Cello-Orchester unterstützt werden können. Mit seiner qualitativen Arbeit hilft das Junge Streichorchester u.a. dem westirischen Jugend-Sinfonieorchester beim Aufbau eines Ensembles.
Das Stuttgarter Kammerorchester schafft es, seit über 70 Jahren durch seine Verbindung von Tradition und Gegenwart zu begeistern. Der Chefdirigent Matthias Foremny legt dabei großen Wert auf eine vielseitige Präsentation des Orchesters, wodurch dem Publikum spannende Hörerlebnisse geboten werden.
Das Tandem freut sich auf die weitere Zusammenarbeit und möchte sich gerne gegenseitig begeistern, inspirieren und unterstützen.

Zeitrahmen
Das Preisträgerkonzert mit allen drei Tandems fand im Theaterhaus Stuttgart im Rahmen von Eclat am Mittwoch, den 5. Februar 2020 statt.
Zusätzlich planten die Tandems eigene Konzerte, in denen sie ihre Kompositionen darboten. Die Stadtkapelle Lahr und das Ensemble Aventure organisierten ihr Konzert unter dem Titel „Stille, Skulpturen“ am 26.01.2020 im Innenhof des Max-Planck-Gymnasiums Lahr. Einen kleinen Einblick gibt es hier. Das Vokalensemble Sinsheim und das MusikAktionsEnsemble KLANK spielen gleichzeitig ihr Neue-Musik-Konzert in der Dr.-Sieber-Halle in Sinsheim.
Das Junge Streichorchester Weil im Schönbuch und das Stuttgarter Kammerorchester hatten ihren gemeinsamen Auftritt in Weil im Schönbuch am 12.07.2019. Zusätzlich reiste das Stuttgarter Kammerorchester im Frühjahr 2019 mit der Komposition nach Indien und spielte das Stück mit ortsansässigen, jungen Musikern.

Im fünften Durchlauf des Kompositionswettbewerbs ad libitum 2017/18 begaben sich drei Ensembles der Musikschule Heidenheim und ein Ensemble des Hellenstein-Gymnasiums gemeinsam mit ‚ihren‘ Komponist:innen auf die spannende Reise in die Welt(en) neuer Neuer Musik. In ihrem gemeinsamen Konzert am Sonntag, 1. Juli 2018 im Lokschuppen Heidenheim stellten sie in einem facettenreichen Programm die entstandenen Werke für unterschiedlichste Besetzungen und Instrumente erstmals einem größeren Publikum vor.

Preise

  • James Saunders (*1972) solutions must be sought which everyone can accept (for a large group of players)
  • Carsten Hennig (*1967) Übungen in Teilhabe 1 (für Ensemble)
  • Dorothea Ferber (*1952) Parole Alice. Acht musikalische Performance-Miniaturen (für Stimmen, Dosen, drei Flaschen & Percussion)
  • Tobias Hagedorn (*1987) Linien (für 4 oder mehr Handyspieler)

In 2015/16 wirkte die Jugendmusikschule Singen als Vermittlungspartner bei ad libitum mit. Ensembles der Musikschule präsentierten am Freitag, 8. Juli 2016 ab 19 Uhr im Walburgis-Saal auf der Musikinsel in Singen und am Sonntag, 24. Juli 2016 ab 18 Uhr im Theaterhaus Stuttgart-Feuerbach die ausgewählten Werke aus dem vierten Durchlauf des Kompositionswettbewerbes. Verschiedene Ensembles hatten sichgemeinsam mit den Komponist:innen der prämierten und empfohlenen Werke intensiv auf diese Konzertabende vorbereitet, um die Kompositionen das erste Mal einem größeren Publikum vorzustellen. Für alle Beteiligten war es spannend, die Vielfalt an Ideen, Besetzungen und Kompositionstechniken zu erleben und dabei immer wieder in eine ganz andere musikalische Welt einzutauchen.

→ das Preisträgerkonzert 2016 ansehen

Preise

  • Bnaya Halperin-Kaddari Gouache (für Klavier)
  • Jan Kopp Springen (für 5 Stimmen und 5 Tontöpfe)
  • Frederik Zeller Pling (für Violine, Klavier und Schlagzeug)

Empfehlungen

  • Faidra Chafta Douka birds (vol.III) (für Harfe, Klavier und Cello)
  • Jona Kümper action (für 2 Klaviere)
  • Jeong Miseon Seesaw (für 2 Klaviere)
  • Rafael Nassif esboco de monumento (für Bläser und Schlagzeug)
  • Christoph Ogiermann Decisionismus 1b (für Bläser, Schlagzeug und Zuspiel)

Empfohlenes Projekt

  • Dorle Ferber KARAWANE (für Stimmen, Blockflöten, Zimbeln und Gong)

In 2013/14 wirkte die Stuttgarter Musikschule als Vermittlungspartner bei ad libitum mit. Ensembles der Musikschule präsentierten am Dienstag, 15. Juli 2014 ab 19 Uhr im Theaterhaus Stuttgart-Feuerbach die ausgewählten Werke aus dem dritten Durchlauf des Kompositionswettbewerbes. Dabei konnte sich das Publikum live überzeugen von der im Wettbewerb geforderten Spielbarkeit auf der einen, dem qualitativ hohen musikalischen Anspruch sowohl der Kompositionen als auch der sie darbietenden Ensembles auf der anderen Seite.

→ das Preisträgerkonzert 2014 ansehen

Preise

  • Michael Maierhof: Minus 2
  • Max-Lukas Hundelshausen: Radial Communication
  • Hauke Piper: Square Adventures Vol. 16 – …oh…it‘s so…unsquare
  • David Holleber: Der Berg / Das Bergwerk

Empfehlungen

  • Jona Kümper: Vier elementare Etüden
  • Frieder Kögel: ONOMATOPOETICS
  • Cathy Milliken: augen-blicke
  • Daniel Campbell: Ciel noce bleu

  • Christoph Ogiermann SsagoK (Sachen sehr allein gesetzt, ohne Konsequenz)
  • Peter Ablinger Weiss / Weisslich 5
  • David Helbich Für aufrichtiges Klavier (Sammelwerk)
  • Iris ter Schiphorst Klangrätsel

  • Michael Maierhof: Zonen 4.1
  • Uwe Rasch: Klopfzeichen
  • Alberto Hortigüela: Ohne Titel
  • Martin Smolka: Fünf Choretüden